Jeder Mensch fürchtet sich vor realen Gefahrensituationen. Diese „gesunden Ängste“ sind zu unterscheiden von Ängsten auf dem Boden anderer psychischer Störungen und von neurotischen Ängsten.
Psychische Erkrankungen können sich so fremd anfühlen („das bin nicht Ich“), dass Furcht entsteht. Der gesunde Teil der Psyche sorgt sich dann über die zugrunde liegende Störung. Diese Sorge kann zur Angst anwachsen.
Am häufigsten führen neurotische Ängste zur Psychotherapie (Angstneurosen). Meistens ist ein zunehmendes Vermeidungsverhalten, welche das Leben zunehmend einengt, Anlass zur Aufnahme einer Therapie. Sehr quälend werden Angstanfälle, nächtliche Panikattacke oder Körpersymptome, die die Angst verstärken, empfunden. Besteht die Krankheit fort, so entsteht „Angst vor der Angst“.
Je nach individuellen, körperlichen Gegebenheiten können begleitend Asthmaanfälle, Darm, Blasen, Magen- oder Herzbeschwerden u.v.m. auftreten. Die Anspannung kann auf vielfältige und individuelle Weise als Körpergeschehen erlebt werden. Sind die Ängste diffus, so werden sie als besonders bedrohlich erlebt.
Welche Therapiemaßnahme sinnvoll ist, richtet sich nach individuellen Voraussetzungen, die der Patient/die Patientin bei der Anfrage zur Therapie mitbringt. Psychoanalytische Therapie richtet sich an alle Patientinnen und Patienten, die nachhaltig nicht nur ihren Spielraum im Leben wieder erweitern wollen, sondern auch die Krankheit ursächlich behandeln wollen. Diese Ursache liegt oft in unbewussten, inneren Konflikten, die in der Erkrankungssituation „unlösbar“ scheinen. Im Rahmen der Therapie gelingt eine Lösung dann Schritt für Schritt und die Ängste werden „überflüssig“.